Biografie

1943 geboren, aufgewachsen in Genf und Darmstadt. 1961 Studium an der Académie Charpentier in Paris, 1962-63 Hospitanz als Bühnenbildnerin am Grand-Théâtre und Studium an der Haute école d’art et de design in Genf, ab 1963 Studium an der École Cantonale des Beaux-Arts et Arts Appliqués ECAL in Lausanne. 1967 in New York tätig in einem Büro für Innenarchitektur. 1968 Reisen durch Neu-Mexiko und Kalifornien. 1968 erste plastische Arbeiten in Paris. 1970 Ausstellung von Skulpturen aus Plexiglas auf dem Festival des arts plastiques in Montargis. 1972 entstehen Skulpturen aus Metall und Stein in Verbindung mit Plexiglas und Tetraeder mit Einschnitten berechnet nach Halbierung der Winkel oder Schenkellänge im Grundriss des Dreiecks. 1975 erste Ergänzungen, Materialverbindungen aus Holz und Plexiglas, die eine umfassende Werkgruppe bilden werden. 1975 fotografiert Vera Röhm ihre Skulptur Der Baum in der damals kaum bekannten Grube Messel. Nach fotografischen Erkundungen im Marais und weiteren Vierteln von Paris realisiert sie ab 1977 als Abzug auf Fotoleinen und mit seriellen Überarbeitungen den Fotozyklus Stützwerke. 1981 folgt die fotografische Serie Windbruch im Wald, im selben Jahr entsteht das Werk Skogsordbok. 1983 entwirft Vera Röhm das Bühnenbild für La nuit juste avant les forêts von Bernard-Marie Koltès in der Regie von Sigrid Herzog für das Theaterfestival München.Die visuelle Darstellung von Zeit, Raum und Bewegung begründet ab 1983 den fortlaufenden Werkzyklus Topographie der Zeit. Er widmet sich in Zeichnungen, Reliefs, Plastiken und Rauminstallationen der Fixierung des Schattenwandels eines geometrischen Körpers während eines Tages.
Ab 1985 arbeitet Vera Röhm an dem polyglotten Werkzyklus Die Nacht ist der Schatten der Erde mit bis heute über 1.200 Sprachen. 1989 gestaltet Vera Röhm in Zusammenarbeit mit dem Tänzer Gerhard Bohner eine Rauminstallation mit 9 Ergänzungen für die Choreographie Im (goldenen) Schnitt I, (Durch den Raum, durch den Körper), die in der Akademie der Künste, Berlin uraufgeführt wird. Seit 1996 wiederaufgeführt und getanzt von Cesc Gelabert, wird das Solo in Europa, Japan, Australien und China getanzt. Es finden Aufführungen u.a. 2001/2002 im Centre Pompidou Paris im Rahmen des Festival d’Automne, 2010 im PACT Zollverein Essen, 2013 auf dem Edinburgh International Festival statt. Als Wettbewerbsgewinne werden 1986 das Kunst am Bau-Projekt Progression für die Landeszentralbank Iserlohn, 1994 das Glaslabyrinth Du sollst – Du sollst nicht im Innenhof des Landgerichts Göttingen, 1997 das Schattenrelief 0°-360° für den Neubau des Fraunhofer Instituts für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt sowie 2003 Topographie der Zeit – Schattenwanderungen für den Vorplatz einer Grundschule in Darmstadt-Kranichstein realisiert. Weitere Einladungen zur Teilnahme an Wettbewerben für Kunst am Bau- und Kunst im öffentlichen Raum-Projekte im In- und Ausland.
1995 reist Vera Röhm zur Dokumentation von historischen indischen Observatorien nach Neu Delhi, Jaipur und Ujjain. Sie realisiert von den dort entstandenen Fotografien großformatige Barytabzüge, die sie 1998/1999 in den Ausstellungshallen des Institut Mathildenhöhe Darmstadt im Rahmen der Einzelausstellung Schattenwanderungen zeigt. Erste Schwimmende Verse (Paul Éluard) entstehen 2002 zur art CANAL im Rahmen der Interkontinentalen Skulpturenausstellung am Zihlkanal zwischen Bienne und Neuchâtel, 2009 folgen die Verse Echo und Narcissus aus Ovids „Metamorphosen“ im Schloss- und Kurparkweiher Bad Homburg bei den Blickachsen 7.
1997 erhält Vera Röhm den Wilhelm-Loth-Preis der Stadt Darmstadt, 2003 die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt Darmstadt. 2004 geht die Sammlung Simon Spierer Ein Wald der Skulpturen, zu der eine Ergänzung zählt, als Schenkung an das Hessische Landesmuseum Darmstadt.
2009-2012 entsteht die 10 Meter hohe Skulptur Licht-Strahl-Eiche. Sie wird 2015 als Ankauf für die Sammlung am Hessischen Landesmuseum Darmstadt enthüllt. 2010 folgt der erste Spiegelbaum für den Internationalen Waldkunstpfad. 2011 Aufnahme der Zeichnung Winkel-Ergänzung Beta 75° in die Graphische Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. 2018 wird die 8 Meter hohe Skulptur Rhythmus 800 im Rahmen des Kulturjahres MP2018 (Marseille-Provence 2018) im Park der Fondation Vasarely, Aix en Provence, installiert. Seit 2021 ist sie Teil der Sammlung der Fondation Vasarely.
Seit 2020 entstehen mehrere große Skulpturen, darunter verschiedene Variationen aus der Serie der Bogentore sowie Scheibenbäume und Spiegelbäume. Aktuell wird mit dem Mammutbaum eine 21 Meter hohe Skulptur aus Bronze realisiert. 2023 präsentiert Vera Röhm in Paris erstmals GLOBUS, eine Rauminstallation mit Sound und Videomapping, in der hunderte Übersetzungen des Satzes Die Nacht ist der Schatten der Erde einfließen. Die Installation Laborinth mit der graphischen Darstellung des Satzes in unterschiedlichen Sprachen wird auf 500 Übersetzungen erweitert.
Vera Röhm ist Mitglied der Darmstädter Sezession. Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen und Museen.
Sie lebt und arbeitet in Darmstadt und Paris.

Einzelausstellungen (Auswahl)

2024

Vera Röhm. Kunst am Bau, Institut für Neue Technische Form, Darmstadt

2023

Vera Röhm. Poetik des Kosmos, Cadoro Zentrum für Kunst und Wissenschaft, Mainz

2022

Vera Röhm licht zeit raum, Skulpturengarten am Spanischen Turm, Darmstadt

2019

Vera Röhm. Autour de Rhythmus 800, Galerie Gimpel & Müller, Paris

2018

Vera Röhm - Horst Haack, Musée Pierre Salinger, Le Thor

2017

Vera Röhm. À la recherche de la beauté rationnelle, Fondation Vasarély, Aix-en-Provence
Vera Röhm. Werkdokumentation, märz galerie, Mannheim
Vera Röhm – Horst Haack, Galerie Wuensch, Linz
Vera Röhm, Ergänzungen, Cadoro Zentrum für Kunst und Wissenschaft, Mainz
Supporting Structures, Galerie Janssens, Gent

2016

Vera Röhm – Skulpturen. Fotografien. Modelle., Galerie in der Trinkkuranlage, Bad Nauheim

2015

Vera Röhm · Raum und Rhythmus, Museum der Wahrnehmung, Graz
Vera Röhm. variations géométriques, Galerie Gimpel & Müller, Paris

2013

Vera Röhm, Skulpturenpark Heidelberg
Vera Röhm (mit Anne Blanchet), Galerie Linde Hollinger, Ladenburg

2012

Vera Röhm Ergänzungen/Uzupełnienia, Muzeum Narodowe, Breslau/Wrocław

2011

Vera Röhm Étaiements photographies & sculpture, Topographie de l‘art, Paris
Reflets du ciel, Musée d’histoire des sciences, Genève

2009

Vera Röhm Topos x Chronos : 2, Städtische Galerie Speyer

2007

Vera Röhm – Sombra do Tempo, Pavilhão Branco, Museu da Cidade, Lissabon

2003

Licht und Zeit, Manufakturenhalle, Alter Schlachthof Berlin

2001

Schattenwanderung, Ungarische Universität der Bildenden Künste, Budapest

2000

Schattenwanderungen – Topographie der Zeit, Städtische Kunstsammlungen Schloss Salder, Salzgitter

1999

Schattenwanderungen, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt

1998

Schattenwanderungen, Installationen – Objekte – Skulpturen, Institut Mathildenhöhe, Darmstadt

1996

Vera Röhm. The Topography of Time - Installation and Sculpture, Fassbender Gallery, Chicago

1995

Topographie der Zeit, Muzeul National de Artà, Timisoara

1990

Körper – Zeit – Bewegung, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen

1983

Raum Objekt – Objekt Raum, Institut für Neue Technische Form, Darmstadt

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2025

Quand les artistes pensent l‘économie, Topographie de l’art, Paris
Face2Face, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Darmstadt
Skulptur aktuell. Darmstädter Sezession, Ziegelhütte e.V., Darmstadt
Farbe+Form, Unikat+Edition, Kunstverein Gelsenkirchen e.V. im Kunstmuseum Gelsenkirchen

2024

Les formes du temps, Topographie de l’art, Paris
Ce qui nous rassemble: langues, langages et imaginaires. Le Festival de la francophonie, La Gaîté Lyrique, Paris
4-3-2-1 Darmstadt, Institut Mathildenhöhe, Darmstadt
Die dritte Dimension im Bild, Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall

2023

125 Jahre Bildgiesserei Noack, Bildgiesserei Hermann Noack, Werkstattgalerie, Berlin
linien und reinhold koehler, Galerie Hoffmann, Friedberg
Von Kollwitz bis Serra. Bildhauer:innen zeichnen, Hessisches Landesmuseum Darmstadt
La fusion des possibles, Topographie de l’art, Paris

2022

Art & Méditation, Topographie de l’Art, Paris
Topographies de la lumière, Topographie de l’Art, Paris
Le petit format dans tous ses états, galerie gimpel & müller, Paris

2021

8. Schweizerische Triennale der Skulptur, Bad Ragaz
Transparenz – der raum dazwischen. Ausstellung der Darmstädter Sezession, Designhaus Darmstadt, Darmstadt

2020

Géométries de l’invisible, Espace de l’Art Concret, Donation Albers-Honegger, Mouans-Sartoux

2019

Transformation einer Stadtlandschaft, Bundesgartenschau Heilbronn
100 Jahre Bauhaus. Bauhausinnen räume. 1919–2019 (Rationale 4)*, Frauenmuseum Bonn

2018

Labyrinth Konkret, Museum im Kulturspeicher, Würzburg

2017

Planet 9, Kunsthalle Darmstadt

2016

Schichtergründungen, ikkp, institut für konstruktive kunst und konkrete poesie, Kunsthaus Rehau

2015

DARK!, Zentrum für internationale Lichtkunst, Unna

2014

Stahlplastik in Deutschland – gestern und heute, Kunstverein Ettlingen

2013

Beauté Rationnelle, Topographie de l‘art, Paris

2012

Cage 100, Künstlerische Interventionen am Hauptbahnhof Darmstadt

2011

Transparency- Looking through, Museum Vasarely, Budapest

2010

5. Internationaler Waldkunstpfad – Freiheit und Wildnis, Internationales Waldkunst Zentrum, Darmstadt

2009

Blickachsen 7, Schlosspark und Kurpark, Bad Homburg v.d. Höhe
Ein Wald der Skulpturen, Sammlung Simon Spierer, National Museum of Contemporary Art, Bukarest, Fundacion Canal, Madrid

2008

Skulpturen bei 529, Bingen am Rhein

2007

Erwerbungen und Schenkungen für die Sammlung, Kunsthalle Mannheim

2006

3. Schweizerische Triennale der Skulptur, Bad Ragaz und Vaduz

2005

Shadow and Light in Contemporary Art – a Homage to Hans Christian Andersen, Kunsthallen Brandts Klaedefabrik, Odense, Kunsthalle zu Kiel, Landesgalerie Linz

2002

ART CANAL, Im Rahmen der EXPO 02, Bienne/Neuchâtel

1999

Licht + visuelle Texte, Erfurt

1986

Abstrakt – Konkret, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen

1982

Spielraum – Raumspiele, Alte Oper Frankfurt/Main

Werke in Museen (Auswahl)

Centre Pompidou – Musée national d'art moderne, Paris, Frankreich
Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, Frankreich
Hessisches Landesmuseum, Sammlung Simon Spierer Ein Wald der Skulpturen, Darmstadt, Deutschland
Hessisches Landesmuseum, Graphische Sammlung, Darmstadt, Deutschland
Hessisches Landesmuseum, Kunst 18.–21, Jahrhundert, Darmstadt, Deutschland
Kunsthalle Mannheim, Mannheim, Deutschland
Mazowieckie Centrum Sztuki Współczesnej „Elektrownia“ (MCSW „Elektrownia“), Radom, Polen
Museo d'Arte Moderna dell'Alto Mantovano, Mantua, Italien
Museu da Cidade, Lissabon, Portugal
Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt, Deutschland
Museum Mondriaanhuis, Amersfoort, Niederlande
Museum Ritter, Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Waldenbuch, Deutschland
Museen der Stadt Lüdenscheid, Städtische Galerie, Lüdenscheid, Deutschland
MUWA Museum der Wahrnehmung, Graz, Österreich
Muzeum Narodowe, Wrocław, Polen
Sammlung Würth, Künzelsau, Deutschland
Sammlung Würth, Forum Würth, Chur, Schweiz
Städtische Galerie Fruchthalle, Sammlung Westermann, Rastatt, Deutschland
Vasarely Múzeum, Budapest, Ungarn
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, Deutschland
Zentrum für Künstlerpublikationen, Weserburg Museum für moderne Kunst, Bremen, Deutschland

Werke in Sammlungen (Auswahl)

Abgeordnetenhaus, Berlin, Deutschland
Akademie der Künste, Berlin, Deutschland
Allianz Kunstsammlung, Berlin, Deutschland
Archiv Eugen Gomringer, Rehau, Deutschland
BS Kulturstiftung, Skulpturengarten Spanischer Turm, Darmstadt, Deutschland
Croix-Rouge, Genf/Genève, Schweiz
Fondation Pierre und Poppy Salinger, La Bastide Rose, Le Thor, Frankreich
Fondation Villa Datris, Paris, Frankreich
Gerda & Kuno Pieroth Stiftung, Bingen am Rhein, Deutschland
ikkp, institut für konstruktive kunst und konkrete poesie, Skulpturengarten, Rehau, Deutschland
Kultur-Projekt Mariposa, Teneriffa/Tenerife, Spanien
Sammlung Deutsche Bank
Sammlung Evonik, Marl, Deutschland
Sammlung M+M Auer, Genf/Genève, Schweiz
Sammlung Museum Kleinskulpturen, Stiftung Schweizerische Triennale der Skulptur, Bad Ragaz, Schweiz
Sammlung Raiffeisen Bank, Baden, Österreich
Sammlung Rehau AG, Muri, Schweiz
Sammlung Rehau Art, Rehau, Deutschland
Sammlung Roche, Basel, Schweiz
Sammlung Schroth, Stiftung Konzeptuelle Kunst, Soest, Deutschland
Schweizerische Nationalbibliothek, Graphische Sammlung, Bern, Schweiz
Technische Universität Darmstadt, Kunstsammlung, Darmstadt, Deutschland
Ungarische Universität der bildenden Künste, Budapest, Ungarn
Universität Mannheim, Sammlung Heinrich Vetter, Mannheim, Deutschland
Van der Koelen Stiftung für Kunst und Wissenschaft, Mainz, Deutschland
youngcollectors, Bonn, Deutschland

Kunst in Skulpturenparks

2023

Spiegelbaum, Skulpturengarten Spanischer Turm, BS Kulturstiftung, Darmstadt

2016

Schattenlabyrinth, Module 461, 521, 533, Manoir d’Étainnemare, Étoutteville, Frankreich (Dauerleihgabe)

2013

Ligne Le Thor, La Bastide Rose, Fondation Pierre und Poppy Salinger, Le Thor, Frankreich (Dauerleihgabe)

2013

Schattenlabyrinth, Skulpturengarten IKKP, Kunsthaus Rehau, Deutschland

2011

Schattenlabyrinth, Module 188, 723, 748, Skulpturenpark Heidelberg, Deutschland (Dauerleihgabe)

Kunst im öffentlichen Raum

2022

Kubenturm, Technische Universität Darmstadt, Lichtwiese, Deutschland

2018

Rhythmus 800, Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, Frankreich

2015

Licht-Strahl-Eiche, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Deutschland

2010

Spiegelbaum, Forstrevier Mühltal am Böllenfalltor, Darmstadt, Deutschland (bis 2023)

2007

Himmelsachse, Theaterplatz, Marl, Deutschland (Dauerleihgabe)

1976

Kubus 18+1, Wasserplastik, Innenstadt, Worms, Deutschland (bis 2000)

Kunst am Bau

2023

Schattenwanderung – Topographie der Zeit, Erich-Kästner-Schule, Darmstadt-Kranichstein, Deutschland

1998

Schattenrelief 0-360°, Fraunhofer Institut, Darmstadt, Deutschland

1994

Du sollst – Du sollst nicht, Glaslabyrinth, Innenhof, Landgericht Göttingen, Deutschland

1986

Progression (LZB Iserlohn), Gebäude der ehemaligen Filiale der Landeszentralbank, Iserlohn, Deutschland

1977

Steinergänzungen, Deutsche Bank, Luisenplatz, Darmstadt, Deutschland (bis 1992)