VERA RÖHM
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Textkuben

Die Textkuben von Vera Röhm gehören dem Themenkreis der Schattenwanderung an, mit dem sich die Künstlerin seit 1983 beschäftigt. Ihre Untersuchungen über Schattenphasen, Schattenwandel und Schattenskulpturen führten sie zu dem lapidaren, aber großartigen Satz des deutschen Sprachwissenschaftlers Johann Leonhard Frisch (1666-1743):
Die Nacht ist der Schatten der Erde.
Die nachtschwarzen platonischen Körper bilden eine formale Einheit, jede Sprache erhält ihren eigenen Kubus.*
Die mittels Laser ausgeschnittenen Sätze werden mit weißem Mattglas hinterlegt und die Aluminiumwürfel von innen hell beleuchtet. So strahlen dem Betrachter in unterschiedlichen, für die jeweilige Sprache eigens ausgewählte Schrifttypen entgegen: ›Night is the Earth’s Shadow‹, ›nacht is de schaduw van de aarde‹ oder ›öö on maa vari‹.

 

* Einer der platonischen Körper ist der Kubus (Hexaeder), und bedeutet bei Platon in seiner philosophischen Lehre die Erde

 
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